Das Krankenhaus St. Joseph-Stift Dresden wurde im September 1895 durch die Ordensgemeinschaft der Schwestern von der heiligen Elisabeth eingeweiht. Acht Schwestern waren zu Beginn für die Pflege von bis zu 50 Kranken zuständig. Durch die beständige bauliche Erweiterung vergrößerte es sich bis 1932 auf 120 Betten. Heute verfügt unser Krankenhaus über 250 Betten.
Johannes Mertens, Geschichte der Kongregation der Schwestern von der heiligen Elisabeth 1842–1992 Band I und II, hrsg. von der Kongregation der Schwestern von der heiligen Elisabeth, Reinbek 1998
Die ungarische Königstochter Elisabeth wurde 1207 geboren und gelangte als Braut des thüringischen Landgrafen an dessen Hof, der zu dieser Zeit als eines der mächtigsten Fürstentümer des deutschen Reiches galt.
Als während einer langen Reise ihres Mannes in Deutschland eine schwere Hungersnot ausbrach, erfüllte Elisabeth ihre Pflichten als Landesherrin über das gewohnte Maß hinaus: Sie ließ die landgräflichen Kornkammern öffnen, verteilte sämtliche Vorräte und richtete zur Versorgung der Schwächsten ein Hospital unterhalb der Wartburg ein.
Diese Taten, die aus einer tief religiösen Anschauung erfolgten, bedeuteten einen Bruch mit den fürstlichen Lebensformen.
So verließ sie denn auch nach dem frühen Tod ihres Mannes den Hof und widmete sich – getrennt von ihren drei kleinen Kindern, die sie nicht „mit ins Elend ziehen“ wollte – einem Leben in vollkommener Armut. Auf ererbten Ländereien in Marburg ließ sie ein Hospital errichten und verrichtete künftig die niedrigsten Dienste der Krankenpflege.
Von aufopferungsvoller Arbeit und Krankheit gezeichnet, starb sie schon im Alter von 24 Jahren. Ihre Heiligsprechung erfolgte 1235 durch Gregor IX., der Festtag dieser „Heiligen der Nächstenliebe“ ist seitdem der 19. November. Bei den Ordensschwestern und im Krankenhaus St. Joseph-Stift wird dieser Tag jedes Jahr feierlich begangen.
Durch den Erwerb benachbarter Grundstücke konnte das Krankenhaus vergrößert werden. 1932, zur feierlichen Einweihung durch Bischof Dr. Conrad Gröber, bot es 120 Betten.
In Folge alliierter Bombenangriffe wurde das St. Joseph-Stift am 13. Februar 1945 zerstört. In vier erhalten gebliebenen Räumen praktizierten die Schwestern jedoch weiter – eine große Hilfe für die Bürger in dieser akuten Notsituation. Durch einen raschen Wiederaufbau konnten schon 1947 wieder 60 Kranke aufgenommen werden.
Nach dem Kauf des Grundstücks Wintergartenstraße 13 konnte am 22. April 1956 das Schwestern- und Provinzhaus St. Elisabeth eröffnet werden. 1964 war der Wiederaufbau des gesamten Krankenhauses St. Joseph-Stift mit 177 Betten fürs Erste abgeschlossen.