Unsere Geriatrische Tagesklinik (GTK) stellt das Bindeglied zwischen ambulanter und vollstationärer geriatrischer Behandlung dar. Sie erweitert die Behandlungsmöglichkeiten älterer Patientinnen und Patienten, deren häusliche Selbstständigkeit gefährdet ist, die aber nachts die vollstationäre Unterstützung nicht benötigen. Patienten der Tagesklinik sind zumeist ältere, oft über 70-jährige Menschen mit Mehrfacherkrankung und Funktionsbeeinträchtigungen, die eine akute oder die Verschlechterung einer chronischen Erkrankung erleiden. Ihr Behandlungsbedarf übersteigt die ambulanten Möglichkeiten, ist aber nicht so hoch, dass eine vollstationärer Krankenhausaufenthalt erforderlich ist. Die teilstationäre geriatrische Behandlung soll den weiteren Verbleib im eigenen Zuhause ermöglichen. Sie geschieht in enger Zusammenarbeit mit Haus- und Fachärzten sowie ambulanter Krankenpflege und Therapeuten.
Der Aufenthalt in der Geriatrischen Tagesklinik ist besonders dann hilfreich, wenn Diagnostik oder Therapie ambulant zu belastend oder nicht umsetzbar sind. Über alle neu eingeleiteten Maßnahmen, die nachts oder an behandlungsfreien Tagen (Wochenende, Feiertag) fortgesetzt werden müssen, werden Patienten und Angehörige, aber auch alle weiteren Behandler durch eine den Patienten begleitende Pendelmappe informiert.
Das Zentrum für Altersmedizin wird durch den Bundesverband Geriatrie geprüft und ist seit 2014 jährlich mit dem Qualitätssiegel Geriatrie ausgezeichnet worden. Es verfügt über Angebote stationärer, teilstationärer und ambulanter Versorgung und ist die größte Akutgeriatrie Dresdens mit 54 Betten, 13 tagesklinischen Behandlungsplätzen und Spezialsprechstunde.
Mit dem Qualitätssiegel Geriatrie erfüllen wir nachweislich alle vom Fachverband geforderten Qualitätsmerkmale hinsichtlich der räumlichen und sächlichen Voraussetzungen, des Personalschlüssels und der Behandlungsmaßnahmen.
Der Aufenthaltsraum ist das Herzstück der Tagesklinik. Dort ruhen die Patientinnen und Patienten von den Behandlungen aus und nehmen gemeinsam die Mahlzeiten ein.
Therapieräume für Physio- und Ergotherapie in der Gruppe oder einzeln sowie Behandlungsräume und behindertengerechte Sanitäranlagen gehören ebenfalls zur Ausstattung unserer Tagesklinik.
- Überwachung und Optimierung vollstationär eingeleiteter Therapien unter häuslichen Belastungsbedingungen (z. B. Schmerztherapie, Blutdruck-, Diabetes-Einstellung)
- komplexe multiprofessionelle Diagnostik und Therapie, die ambulant für den Patienten nicht umsetzbar ist
- multiprofessionelles geriatrisches Assessment
- medizinische Diagnostik (Labor, EKG, LZ-RR, LZ-EKG, Sonografie, Radiologie)
- Demenzdiagnostik
- geriatriespezifische Aufgaben (Abbau von Polypharmazie, individuelle Hilfsmittelversorgung, Beratung zur Wohnraumanpassung, Beratung zu Vorsorgevollmacht und Patientenverfügungen etc.)
- intensive individuelle therapeutische Angebote durch Ergotherapie, Physiotherapie, Logopädie
- psychologische, sozialpädagogische, seelsorgliche Unterstützung konsiliarische Mitbehandlung durch andere medizinische Fachbereiche
- Angehörigenberatung
- Beratung zu Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung sowie zur vorausschauenden Behandlungsplanung für den Notfall
Indikation für eine teilstationäre geriatrische Behandlung:
- Ersatz für eine vollstationäre Behandlung und Überwachung und Optimierung vollstationär eingeleiteter Therapien unter häuslicher Belastung (z. B. Schmerztherapie, Blutdruck-, Diabetes-Einstellung)
- komplexe multiprofessionelle Diagnostik und Therapie, die ambulant für den Patienten nicht umsetzbar ist - intensivierte Wundbehandlung
- unzureichende bzw. fehlende häusliche Versorgung
Voraussetzungen:
- mindestens Rollstuhl- oder Rollatormobilität
- Transportfähigkeit im Sitzen, Transportzeit bis 45 min
- ausreichende körperliche Belastbarkeit für 2 x 30 min Therapie täglich
Kontraindikationen:
- schwere akute Gesundheitsstörung, die an 24 Stunden des Tages eine ärztliche Präsenz erfordert
- schwere Demenz
- isolationspflichtige Erkrankung
- schwere psychiatrische Erkrankungen
Vom Umgang mit unheilbarer Krankheit, Sterben und Trauer
Manche Menschen gehen mit dem Wissen, dass unser Leben endlich ist, sehr offen um, bereiten sich und die ihnen Nahestehenden gut darauf vor. Viele Menschen weichen aber solchen Themen aus, geraten vielleicht plötzlich in eine lebensbedrohliche Situation oder verfügen in Entscheidungssituationen nicht über ausreichend Informationen zu relevanten Unterstützungsmöglichkeiten. Dann ist es schwer, gute Entscheidungen zu treffen.
Erfahrungsgemäß gelingt die Auseinandersetzung mit den Themen rund um Sterben und Tod einfacher, wenn man selbst oder eine sehr nahestehende Person nicht unmittelbar betroffen ist. Ausdrücklich laden wir alle Interessierten ein, unsere Broschüre zu lesen.
Untersuchungen werden in den Behandlungsplan eingefügt und finden in der Regel zwischen 10:00 bis 14:00 Uhr statt. Die Therapiezeit erstreckt sich von 8:30 bis 15:30 Uhr.
Sie erhalten von uns eine Wochenübersicht, der Sie Ihre geplanten Termine entnehmen können. Bitte beachten Sie diese bei der Planung von Besuchen.
Sie sollten nach der Morgentoilette gefrühstückt und Ihre Morgenmedikation eingenommen haben. Alle anderen Medikamente bis zur Rückkehr nach Hause erhalten Sie in der Geriatrischen Tagesklinik. Dort werden Sie auch mit allen anderen für die Behandlung erforderlichen Mitteln, wie Medikamenten, Verbänden, Inkontinenzmaterial etc. versorgt.
- Patienten mit schwerer akuter Gesundheitsstörung, die an 24 Stunden des Tages eine ärztliche Präsenz erfordert
- Patienten mit schwerer Demenz
- Patienten mit isolationspflichtiger Erkrankung
- Patienten mit schwerer psychiatrischer Erkrankung
- Patienten mit unzureichender bzw. fehlender häuslicher Versorgung
- vorhandene Hilfsmittel wie Rollator, Orthese, Brille, Hörgerät etc.
- Pendelmappe der Geriatrischen Tagesklinik
Folgende Weiterbildungsmöglichkeiten sind in unserem Zentrum für Altersmedizin etabliert:
- Qualitätszirkel Geriatrie: quartalsweise gemeinsam mit interessierten Haus- und Fachärzten
- Zercur Basiskurs (multiprofessionell): alle zwei Jahre in der Akademie für Palliativmedizin und Hospizarbeit am Krankenhaus St. Joseph-Stift